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Braune Bergschafe: Berggängig, regenfest – ideal fürs Bergische

Eckdaten Braunes und Schwarzes Bergschaf: 

 BockSchaf
Wiederristhöhe70 - 75 cm65 - 70 cm
Gewicht80 - 110 kg65 - 75 kg
Lammungen 1,7 / Jahr


Merkmale: Ramsnase, lange Hängeohren, hornlos, braun und schwarz, asaisonal (ganzjährige Paarungsbereitschaft)

Lammfleisch-Käufern sei gesagt: Nur wenn Sie das Lammfleisch kaufen, können wir die Rasse erhalten. Geschlachtet werden nur Tiere, die nicht zur Zucht geeignet sind. Dank der Vermarktung können wir es uns leisten, die Braunen Bergschafe zu züchten.

Das Braune Bergschaf gehört zu den stark gefährdeten Schafrassen in Deutschland. Nur etwas mehr als 1 000 reinrassige Zuchttiere werden hier vermutet. Seit einigen Jahren ist das rein schwarze Bergschaf ebenfalls zur Herdbuchzucht zugelassen. Diese Schafrasse eignet sich dank seiner Robustheit und seiner Wolle hervorragend zur Haltung auch im Bergischen Land mit den hier vorhandenen Niederschlagsmengen.

Rar, robust und berggängig

Ursprünglich stammt das Braune Bergschaf aus dem Alpenraum - Hauptzuchtgebiete waren Oberbayern, das Tiroler Oberinntal, in Südtirol dann Vintschgau, Ulten- und Schnalstal und in der Schweiz das Engadin. Doch in den Nachkriegsjahren war die Schafrasse fast ausgestorben. Denn die braune Wolle - aus der in Bayern die Adeligen die Janker für ihre Untergebenen fertigen ließen - wollte keiner mehr. Eine große Stammherde im Tegernseer Tal wurde aufgelöst. Erst in den 70er Jahren machten sich engagierte Züchter auf die Suche nach den letzten verbliebenen Tieren. Seit 1978 wird die Rasse wieder züchterisch bearbeitet - durch die verstärkte Kooperation mit Züchtern in der Österreich, Südtirol und der Schweiz hat die Rasse jetzt wieder realistische Überlebenschancen.

Von der Alm in die Mittelgebirge

Es bleibt eine wichtige Aufgabe, die Braunen Bergschafe gerade auch außerhalb des Alpenraumes zu halten. Denn gerade durch eine räumliche Streuung ist eine Rasse auch im Seuchen- und Krisenfall überlebensfähig.

Wer sich für die Haltung oder sogar für die Zucht Brauner Bergschafe entscheidet, erwirbt ein wetterfestes und robustes Schaf. In seiner Heimat werden die Bergschafe im Sommer auf der Alm gehalten - bei Wind und Wetter. Die grobe und lange Wolle lässt den Regen kaum auf die Haut, die harten Klauen sind recht unempfindlich gegen Moderhinke (ist in meinem Bestand noch nie aufgetreten). Trotzdem freuen sich die Schafe natürlich auf der Weide über einen Witterungsschutz.
 

Lämmer und Wolle

Bergschafe sind "asaisonal" - können also ganzjährig ablammen. Das sorgt dafür, dass wir auch ganzjährig Schlachtlämmer oder auch Zuchtböcke anbieten können. Jährlingsböcke bringen es auf ein Lebendgewicht von rund 70 bis 90 Kilogramm, Altböcke können bis zu 120 Kilogramm wiegen. Mutterschafe wiegen zwischen 60 und 85 Kilogramm. Schlachtlämmer bringen es üblicherweise auf ein Schlachtgewicht von stark 20 Kilogramm. Die Tiere neigen kaum zur Verfettung - bieten also bestes Lammfleisch. Die Wolle lässt sich hervorragend verfilzen, verspinnen, zu Loden oder auch zu Teppichen verarbeiten.

Wer sich also für die Haltung von Braunen Bergschafe entscheidet, entscheidet sich für den Erhalt einer bedrohten Nutztierrasse, die dank des guten Schlachtkörpers und der oftmaligen Lammungen sogar noch wirtschaftlich ist.